Navigation überspringen

Eintritt in die Landesregierung.

Ich kann mich noch gut erinnern, als Landeshauptmann Erwin Pröll mich eines Tages angerufen hat. Er bat mich, zu ihm zu kommen – ich hatte keine Ahnung, worum es gehen könnte. Dann sagte er zu mir: „Ich brauche dich in der Landesregierung. Sepp Plank wird ausscheiden.“ Ich war völlig überrascht. Meine erste Reaktion war: „Erwin, du kennst mich. Du weißt, was ich kann und was ich nicht kann. Ich kann nicht vor 300 Leuten reden, das habe ich noch nie gemacht.“ Seine Antwort war schlicht und klar: „Das wirst schon lernen. Ich vertraue dir, du machst das.“

Das wirst schon lernen. Ich vertraue dir, du machst das.

— Erwin Pröll

Im Unterschied zur Bundespolitik ist die Landespolitik noch viel näher an den Menschen. Hier gibt es unzählige Bürgerkontakte, und genau das macht den Reiz aus. Man kann gestalten, Projekte selbst anstoßen und umsetzen – und spürt unmittelbar, was es den Menschen bringt.

Nach kurzer Beratung habe ich zugesagt – und bin 2009 mit 36 Jahren sehr jung in die Landesregierung eingetreten. Es war ein großer Vertrauensvorschuss, für den ich bis heute dankbar bin. Die Zusammenarbeit mit Erwin Pröll war intensiv, und ich habe unglaublich viel gelernt. Er hat die Linie vorgegeben, und bei aller harten Arbeit ist auch das Menschliche nie zu kurz gekommen. Diese Mischung aus Klarheit, Arbeitseifer und Zwischenmenschlichem hat mich geprägt – und genau das versuche ich auch heute in meiner Arbeit zu leben.

Besonders am Herzen liegt mir auch meine Aufgabe als Obmann des Niederösterreichischen Bauernbundes. Er ist tief in der Geschichte verwurzelt – 2025 feiern wir 80 Jahre Republik und 80 Jahre ÖVP und 2026 wird der Bauernbund 120 Jahre alt. Diese Tradition weiterzuführen und gleichzeitig in die Zukunft zu entwickeln, ist eine große gemeinsame Aufgabe.

Mit den Jahren sind viele weitere Aufgaben dazugekommen: So habe ich 2012 als ehrenamtlicher Präsident den Vorsitz des Ökosozialen Forums Österreich & Europa übernommen. Diese Organisation ist eine Vordenkplattform, die vom bäuerlichen Bereich über gesellschaftspolitische Themen bis hin zu großen Veranstaltungen wie dem Erntedankfest am Heldenplatz reicht, das zuletzt mehr als 200.000 Besucherinnen und Besucher angezogen hat.

Bei all dem gilt für mich ein Grundsatz: Politik lebt von Begegnungen auf Augenhöhe. Menschen in die Augen zu schauen, ein ehrlicher Händedruck – das bleibt das Wichtigste. Heute wird das natürlich durch soziale Medien ergänzt, aber die persönliche Begegnung ist und bleibt das Herzstück meiner politischen Arbeit.