Musik und Handwerk – mein Ausgleich
Für mich gibt es zwei Dinge, bei denen ich am besten abschalten kann: Musik spielen und Tischlern. Beides verlangt volle Konzentration – beim Musizieren auf die Noten und das Zusammenspiel, beim Tischlern auf die Maschinen, weil sonst schnell etwas passieren könnte. Gerade deshalb sind diese beiden Leidenschaften für mich der perfekte Ausgleich zum politischen Alltag.
Musik ist für mich ein Lebenselexier. Sie schenkt Freundschaften fürs Leben, Kameradschaft und unzählige schöne Momente.
Die Musik begleitet mich seit meiner Kindheit. Zwei meiner Onkel haben mich zur Musik hingeführt. Zuerst habe ich Flöte gelernt, dann Klarinette und Saxophon. Bald bin ich zur Jugendkapelle und später zur Stadtkapelle Wieselburg gekommen. Während meiner Schulzeit im Josephinum habe ich in einer BigBand gespielt und mit Freunden eine eigene gegründet. Danach war ich bei der Militärmusik – und bis heute spiele ich in einer böhmischen Partie, den Weinzierler Buam, in der Stadtkapelle Wieselburg und in einer BigBand. Musik ist für mich ein Lebenselexier. Sie schenkt Freundschaften fürs Leben, Kameradschaft und unzählige schöne Momente.
Auch das Tischlern hat mich früh begeistert. Im Francisco Josephinum habe ich die Grundlagen gelernt – von Schwalbenschwanz-Verbindungen bis zu Stemmarbeiten, vieles noch von Hand. Während meiner Militärmusikzeit war ich mit Freunden eingerückt, die gelernte Tischler waren. Von ihnen habe ich viele Tricks und Kniffe mitbekommen, die ich zuhause gleich ausprobiert habe. So sind bei uns im Elternhaus eine Garderobe, Türen und Tore entstanden. Holz verzeiht keine Fehler, man muss sehr genau und exakt arbeiten – das fasziniert mich bis heute.
Noch immer arbeite ich gerne mit Holz: ich habe einen Küchentisch gebaut, Schreibtische für die Kinder und ein Zirbenbett für unsere Tochter. Am Tischlern liebe ich den Geruch des Holzes, die Präzision und die Vielseitigkeit dieses natürlichen Baustoffs. Und ich rede unglaublich gern mit Handwerkern. Wer sein Handwerk versteht, hat eine Erfahrung und eine Sicherheit, die man nicht lernen kann – bei uns sagt man dazu „den Foahrl herausn haben“. Solche Gespräche inspirieren mich, weil man merkt, wie komplizierte Dinge mit Erfahrung und Können ganz einfach gelöst werden können.