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Vom Gemeinderat zum Landespolitiker.

Im Jahr 2000 bin ich zum ersten Mal in die Gemeindepolitik eingestiegen – eigentlich auf einer „unwählbaren“ Stelle in meiner Heimatgemeinde Wieselburg-Land. Aber weil ich im Ort sehr aktiv war, vor allem in der Musik, habe ich so viele Vorzugsstimmen bekommen, dass ich von Platz 17 noch hineingerutscht bin. Die 17 ist bis heute meine Glückszahl.

Stephan Pernkopf mit seinem Sohn.

Mein Vater war übrigens auch im Gemeinderat aktiv, sogar als Vizebürgermeister. Parallel dazu habe ich für die Volkspartei gemeinsam mit Josef Pröll und einem kleinen Team am sogenannten Perspektivenpapier gearbeitet. In der Endredaktion haben wir die Grundpositionen der ÖVP neu formuliert. Dabei haben wir beispielsweise Kinder bewusst in den Mittelpunkt der Familienpolitik gestellt – und diesen Ansatz halte ich bis heute für richtig.

Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen.

Diese Jahre im Gemeinderat, bis 2009, waren für mich prägend. Ich bin stolz darauf, dass ich diese Basisarbeit machen durfte. Denn dort habe ich gelernt, wie intensiv Gemeindepolitik ist: man ist ständig an der Front, mitten im Leben der Menschen. Bis heute bewundere ich jede Bürgermeisterin, jeden Bürgermeister und jedes Gemeinderats- oder Stadtratsmitglied. Sie sind die ersten Ansprechpartner für die Bevölkerung, und gerade in Krisen – etwa beim Hochwasser – zeigt sich, wie groß dieses Vertrauen ist.

Das Perspektivenpapier war für mich eine prägende Zeit des Nachdenkens und Vordenkens. Vieles daraus ist später in Regierungsarbeit eingeflossen. Für mich war das ein typisches Beispiel dafür, was Politik leisten soll: nicht nach Umfragen handeln, sondern Überzeugungen entwickeln und das Richtige tun. Mein Leitsatz dazu ist ein Zitat von Walter Scheel: „Es kann nicht die Aufgabe eines Politikers sein, die öffentliche Meinung abzuklopfen und dann das Populäre zu tun. Aufgabe des Politikers ist es, das Richtige zu tun und es populär zu machen.“

Dieser Gedanke begleitet mich bis heute.